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Stroh statt Beton: Wie STRABAG mit einem Reallabor nachhaltiges Bauen neu denkt

Nachhaltiges Bauen gilt schön längst nicht mehr als Idealismus, sondern als dringende Notwendigkeit. Mitten in Wien, auf dem Areal der einst größten Fassfabrik Mitteleuropas, entsteht aktuell ein Ort, der zeigt, wie ernsthaft und praxisnah Innovation in der Bauwirtschaft gelebt werden kann: das „Reallabor – Nachhaltiges Bauen“ von STRABAG.
Katharina Weidinger
Stroh statt Beton: Wie STRABAG mit einem Reallabor nachhaltiges Bauen neu denkt
© Grüne Immobilien

Rund 1.200 m² misst das neue „Reallabor Fassfabrik“ in der Wiener Lastenstraße – ein Ort, an dem ökologische Baustoffe nicht nur theoretisch gedacht, sondern real verbaut, getestet und weiterentwickelt werden sollen. Ziel ist es, neue Materialien und Verfahren unter echten Bedingungen zu erproben und in den Baualltag zu überführen. Damit soll das Reallabor zu einem wichtigen Impulsgeber für die Transformation der Branche werden. Außerdem soll gezeigt werden, dass Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft nicht bei der Zertifizierung aufhört.

Was das STRABAG-Reallabor besonders macht, ist sein interdisziplinärer Zugang:Im Reallabor werden aber nicht nur Baustoffe getestet, sondern auch Forschung mit Kunst und Kultur vernetzt. Materialien, die überbleiben, Zwischenwände und sonstiger Abfall werden von den Künstler:innen vor Ort weiterverarbeitet. Aktuell bietet das Reallabor Raum für fünf Künstlerwerkstätten und zeigt über ein Dutzend alternative Baustoffprodukte – von CO₂-reduziertem Beton bis hin zu vorgefertigten Holzelementen. In Zukunft soll der Ort auch als Ausstellungsfläche und Eventlocation genutzt werden, um den Austausch zwischen Bauwirtschaft, Kunst und Gesellschaft zu fördern.

Materialien mit Zukunft: Stroh, Lehm und Schafwolle

Besonderes Augenmerk gilt im Reallabor dem Einsatz alternativer Baustoffe wie Strohplatten, Lehm, Hanf, Flachs oder Schafwolle. Alle Materialien haben eines gemeinsam: Sie sind ökologisch, regional verfügbar und ermöglichen eine deutliche CO₂-Reduktion. Im Reallabor werden sie als Ersatz für konventionelle Gipskartonplatten in Kombination mit Lehm und in direkter Anwendung getestet.

Das Ziel hinter dem Projekt ist ein Großes: Bis 2040 sollen alle eingesetzten Baustoffe im Konzern klimaneutral sein. Durch die im Reallabor gefundenen Erkenntnisse über verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Baustoffen erhofft sich das Unternehmen einerseits eine höhere Akzeptanz alternativer Materialien, andererseits Impulse für das ambitionierte Unternehmensziel der Klimaneutralität.