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Österreichs Immobilienmarkt: teuer, stabil – aber noch nicht grün genug

Österreichs Immobilienpreise gehören weiterhin zu den höchsten in Europa. Laut dem aktuellen „Property Index 2025“ von Deloitte kostet eine neu gebaute Wohnung im Schnitt 5.053 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt Österreich europaweit auf Platz drei – nur Luxemburg und Großbritannien sind noch teurer.
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Österreichs Immobilienmarkt: teuer, stabil – aber noch nicht grün genug
© Grüne Immobilien

Besonders deutlich zeigt sich das in Wien: Mit 6.432 Euro pro Quadratmeter liegt die Bundeshauptstadt rund 27 % über dem österreichischen Durchschnitt. Gleichzeitig bleiben die Bestandsmieten in Wien mit durchschnittlich 10,80 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise moderat. Ein Paradox, das durch das Mietrecht und den hohen Anteil an sozialem Wohnbau erklärt werden kann.

Moderate Zuwächse, hohe Belastung

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise nur um 2,7 % gestiegen. Das klingt nach Entspannung – tatsächlich aber bewegen sich die Werte bereits seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Für viele Haushalte wird Eigentum damit unerschwinglich, während die Bautätigkeit durch steigende Zinsen, hohe Materialkosten und lange Genehmigungsverfahren gebremst wird.

ESG und Nachhaltigkeit als Pflicht

Parallel dazu rückt die Frage der Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Ab 2025 gelten neue ESG-Vorgaben und Berichtspflichten, die Bauherren und Investoren stärker in die Verantwortung nehmen. Doch trotz wachsender Regulierung fehlt es vielen Projekten noch an klaren ökologischen Mehrwerten. Energetische Sanierungen, klimafitte Neubauten oder Quartiere mit erneuerbarer Energieversorgung sind die Ausnahme – nicht die Regel.

Österreichs Chance

Gerade in dieser Situation könnte Österreich eine Vorreiterrolle übernehmen. Mit gezielten Förderungen für Passivhäuser, Sanierungen und erneuerbare Energie im Wohnbau ließe sich nicht nur der CO₂-Ausstoß senken, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Energien. Gleichzeitig würde eine stärkere Ausrichtung auf grüne Quartiersentwicklung helfen, die Lebensqualität in Städten und Gemeinden langfristig zu sichern.

Fazit

Der österreichische Immobilienmarkt stabilisiert sich – allerdings auf sehr hohem Preisniveau. Die soziale Frage bleibt ungelöst, und die ökologische Wende ist längst überfällig. Wenn Politik, Bauträger und Investoren jetzt gemeinsam handeln, kann aus dem teuren Markt ein nachhaltiger werden: leistbar, klimafit und zukunftssicher.