Das Herzstück dieser Innovation: Pflanzenkohle aus regionalen landwirtschaftlichen Reststoffen wie Schilf. Sie bindet Kohlenstoff dauerhaft im Straßenbelag und macht den „Grünen Asphalt“ zu einer echten Kohlenstoffsenke. Produziert, gemischt und verbaut wird das Material komplett im Burgenland – vom Labor in Parndorf bis zum Asphaltmischwerk in Pamhagen.
Landesrat Leonhard Schneemann bringt es auf den Punkt: „Dieses Pilotprojekt verknüpft innovativen Klimaschutz mit regionaler Entwicklung und ist Vorbild für zukünftige Infrastrukturprojekte.“ Das Ziel: Klimaneutralität bis 2030 – und der „Grüne Radweg“ ist ein weiterer Baustein dahin.
Die Zahlen beeindrucken: Bei einem Kohlenstoffanteil von 5 % könnten in Österreich jährlich bis zu 1,4 Millionen Tonnen CO₂ in Straßenbelägen gebunden werden. Schon jetzt speichert der rund ein Kilometer lange Radweg in Pamhagen über 60 Tonnen CO₂ – und das dauerhaft.
In den kommenden zwölf Monaten wird das Material im Alltag getestet: Sommerhitze, Winterfrost, Regen – alles, was auf einer typischen burgenländischen Straße passiert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen den Weg ebnen für breitere Anwendungen: von Gehwegen über Ortsplätze bis hin zu Landesstraßen.
Der nächste Schritt: Den „Grünen Asphalt“ wasserdurchlässig machen, um Bodenversiegelung zu reduzieren, und den Recyclinganteil weiter erhöhen.
Möglich wird das Projekt durch die Zusammenarbeit der Wirtschaftsagentur Burgenland, dem Land Burgenland, der PORR Bau GmbH sowie Partnern wie dem Seemanagement Burgenland, der Firma Sonnenerde und der Montanuniversität Leoben.
Projektleiter Martin Zloklikovits ist überzeugt: „Der Grüne Radweg ist ein Meilenstein – für nachhaltige Infrastruktur, regionale Wertschöpfung und den Klimaschutz.“