In Österreich nimmt der Ausbau der Photovoltaik Fahrt auf – begleitet von gezielter Forschung zur Systemintegration. Im aktuellen Projekt Engage PV im Green Energy Lab werden gemeinsam mit Energieversorgern und Wissenschaftlern Methoden entwickelt, damit der angestrebte Anstieg von derzeit rund neun Gigawatt installierter Leistung bis 2030 auf 21 Gigawatt und bis 2040 auf 41 Gigawatt gelingt.
Genau hier setzt das Forschungsprojekt Engage PV des Green Energy Lab an – ein Zusammenschluss aus Wissenschaft, Energieversorgern und Industriepartnern, der untersucht, wie sich große Mengen Sonnenstrom intelligent ins Netz integrieren lassen.
Das Ziel ist ehrgeizig. Schon heute speisen mehr als 400.000 PV-Anlagen in Österreich Strom ein. Doch je stärker der Anteil der Solarenergie steigt, desto komplexer wird das Zusammenspiel zwischen Erzeugung, Speicherung und Verbrauch. Denn Sonnenstrom fällt nicht gleichmäßig an – er fließt dann, wenn die Sonne scheint, und das häufig in Zeiten, in denen der Verbrauch geringer ist. Ohne smarte Steuerung drohen Netzüberlastungen und ineffiziente Nutzung.
Engage PV entwickelt Lösungen, um genau das zu verhindern. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, wie bestehende Flächen doppelt genutzt werden können – etwa durch Photovoltaik-Carports auf Parkplätzen oder kombinierte Systeme auf Industrie- und Gewerbedächern. Solche Ansätze ermöglichen zusätzliche Stromerzeugung, ohne neue Flächen zu versiegeln. Gleichzeitig arbeitet das Forschungsteam an neuen Methoden der Netzsteuerung: Speicher und Ladesysteme sollen so intelligent miteinander verknüpft werden, dass Energie flexibel genutzt werden kann – dort, wo sie gebraucht wird, und dann, wenn sie verfügbar ist.
Konkrete Projekte zeigen bereits, wie Theorie und Praxis ineinandergreifen. In Amstetten wird ein „Smart-Modul-System for Carports“ getestet, das PV-Strom direkt für E-Fahrzeuge nutzbar macht. Im Burgenland wiederum läuft ein Versuch mit prognosebasiertem Lademanagement, bei dem die verfügbare Solarenergie in Echtzeit auf den Bedarf abgestimmt wird. Auch das „Energy City Amstetten“-Konsortium beteiligt sich aktiv an der Entwicklung – mit dem Ziel, regionale Energiekreisläufe aufzubauen, die Stromproduktion, Speicherung und Verbrauch intelligent vernetzen.
Hinter dem Projekt steht die Vision, den PV-Ausbau nicht nur schneller, sondern auch klüger zu gestalten. Denn während politische Förderprogramme den Bau neuer Anlagen vorantreiben, sorgt die Forschung dafür, dass der erzeugte Strom effizient, netzdienlich und wirtschaftlich genutzt werden kann. Der Nutzen geht dabei weit über die Energiebranche hinaus: Immobilienentwickler, Städteplaner und Technologieanbieter können aus den Erkenntnissen des Projekts neue Geschäftsmodelle ableiten – von energieautarken Quartieren über smarte Gebäudesteuerungen bis zu regionalen Energiegemeinschaften.
E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch betonte zuletzt, dass Österreichs Energiesystem „flexibler und intelligenter werden muss, um den Solarboom zu bewältigen“. Projekte wie Engage PV zeigen, dass dieser Wandel längst begonnen hat – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und mit einem klaren Ziel: die Sonne effizienter ins Stromnetz zu bringen.
Damit könnte Österreich nicht nur seine Klimaziele schneller erreichen, sondern auch ein europäisches Beispiel dafür werden, wie Forschung, Technik und Politik gemeinsam die Energiewende konkret voranbringen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich große Mengen Sonnenstrom effizient in das Stromnetz einbinden lassen – etwa durch Mehrfachnutzung von Flächen wie Carports mit PV-Modulen oder durch intelligente Speicher- und Steuerungslösungen, die Lastspitzen im Netz vermeiden.
Für Ihre Themenbereiche – Immobilien, Nachhaltigkeit und digitale Lösungen – ergibt sich hier ein fruchtbares Feld. Denn wenn Dächer und Freiflächen intensiver genutzt werden, Speicher- und Steuerungstechnologien digital integriert werden und Photovoltaik-Anlagen zu Bestandteilen von Gebäuden und Quartieren werden, dann entsteht ein Modellfall für zukunftsgerichtete Immobilien- und Energiekonzepte.
Kurz gesagt: Die Forschung liefert nicht nur technische Ansätze, sondern öffnet auch kommunikative Türen – für Storys über „von der Sonne zum Strom im Quartier“, „digitale Energie-Transformation im Gebäude“ oder „Immobilie als Energie-infrastruktur“.