Was passiert mit Tierknochen aus der Lebensmittelindustrie? Bisher: nicht viel. Jetzt: Zukunftsmaterial. Forscherinnen und Forscher haben eine Technik entwickelt, mit der sich Abfallknochen in hochreflektierendes Calciumphosphat verwandeln lassen – ideal für Fassaden, die die Sonne abwehren und Gebäude natürlich kühlen.
Das Prinzip: Sonnenlicht wird extrem stark reflektiert, Oberflächen bleiben kühl, Innenräume ebenso – ganz ohne Klimaanlage. Nebenbei wird ein Abfallprodukt zu einem wertvollen Baustoff aufgewertet.
Ein Material mit Potenzial für heiße Städte, urbane Hitzeinseln – und für eine Bauindustrie, die Abfall nicht mehr als Problem, sondern als Ressource sieht.
Holz ist ein nachhaltiger Baustoff – aber nur, wenn man auch verantwortungsvoll damit umgeht. Die App „XR-penter“ bringt einen spannenden Ansatz: Mit Hilfe von Extended Reality (XR) werden übriggebliebene Holzstücke digital vermessen, visualisiert und für neue Projekte geplant – direkt vor Ort.
Wer früher improvisierte, plant heute präzise – und das mit Materialien, die sonst oft im Müll landen. Ob Werkstatt, Bauhof oder Architekturbüro: Mit XR-Technologie kann aus altem Holz Neues entstehen – schneller, ressourcenschonender und völlig individualisierbar.
Gerade im Holzland Österreich könnte das einen echten Unterschied machen.
Ein Gebäude, das CO₂ schluckt? Klingt utopisch – ist es aber nicht mehr. Photobioreaktoren, also transparente Röhren mit Mikroalgen, können direkt in Fassaden integriert werden. Die Algen binden CO₂ aus der Umgebung, produzieren Sauerstoff und liefern nebenbei noch Biomasse, die energetisch verwertet werden kann.
Ein bekanntes Pilotprojekt steht bereits in Hamburg, das BIQ-Haus. Die nächste Generation solcher Fassaden wird günstiger, modularer, flexibler – und bringt ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten mit sich.
Die Vision: Häuser, die nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern aktiv zum Klimaschutz beitragen. Keine Passivhäuser mehr – sondern proaktive Gebäude, die mit ihrer Umwelt interagieren.
Ob aus Abfallknochen, mit Hilfe von XR oder durch lebende Fassaden – diese drei Ansätze zeigen: Nachhaltigkeit beginnt da, wo Standardlösungen enden. Die Immobilienbranche muss nicht nur effizienter, sondern auch kreativer werden. Denn echte Innovation passiert immer noch da, wo sich jemand traut, über den Tellerrand hinauszuschauen.