Vor kurzem hielt ich einen Vortrag bei einem After-Work-Event für Unternehmer. Mein Vorredner referierte zum Thema der Energiegenossenschaften, ich sprach über grüne Firmenfinanzierung. Nachhaltigkeit muss sich lohnen, betone ich immer. Dass diese Aussage regelmäßig (mir sehr willkommene) Fragen im Publikum aufwirft, wundert mich stets. Aber von Anfang an.
Unabhängig davon, ob Sie einen Betriebskredit benötigen oder eine private Wohnimmobilie finanzieren möchten – die Frage der Nachhaltigkeit wird Sie begleiten. Ohne nun lang auf die EU-Taxonomie-Verordnung einzugehen: Was jetzt in mancher Hinsicht noch optional ist, wird eher früher als später zur Grundvoraussetzung bei der Aufnahme von Fremdkapital. Und ein Risikofaktor, also relevant für die Konditionsgestaltung.
Was bedeutet das für den Einzelnen? „Grün“ kostet! Am Beispiel eines Unternehmens, das ein Produktionsgebäude modernisiert: Dies bedeutet monetären Aufwand, z.B. durch Belastung der Liquidität, der zeitlichen und personellen Ressourcen, im Hinblick auf Opportunitätskosten usw. Insofern ist sicherzustellen, dass sich dies finanziell auch lohnt. Denken Sie an tendenziell niedrigere Energiekosten, gesteigerte Unabhängigkeit von Energielieferungen, Werterhöhung der Bestandsimmobilie etc.
Ich finde, Nachhaltigkeit muss sich lohnen, um im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltig“ zu sein. Nur so ist das langfristige Interesse daran bei der Mehrheit der Marktteilnehmer sichergestellt. Bei richtiger Umsetzung können und sollen Win-Win-Situationen entstehen. Vorteile für die Umwelt, für Firmen und für Private. Die Eigenfinanzierung ist eine Möglichkeit hierfür. Ist diese aber nicht möglich und/oder sinnvoll, kann die passende Fremdfinanzierung der Schlüssel dazu sein, das gewünschte Potential zu heben. Vor allem bei Immobilien.
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